Indianersprachen - Die Lakotasprache - Die Lakota-Grammatik - Teil 1

Copyright Evelin Červenková alle Rechte vorbehalten

Die Lakotasprach–Manuskripte wurden von mir nach den Original–Lakota-Büchern von Prof. David S. Rood von der Universität in Boulder, Colorado, erarbeitet.

Die Lakotasprachwebseiten werden vom Direktor der Lakota Studenten Allianz, Herrn Robert Quiver empfohlen. Vom 2017 verstorbenen Lakota-Ältesten Leonard Little Finger (war auch UNO-Mitglied, Schulleiter und Ururenkel von Häuptling Big Foot) wurden sie auch empfohlen.

Aussprachebeschreibung:

a = kurzes a
Ą ą = kurzes Nasal-a
Á á = langes a
Č č = tsch
é = langes e
Į į = kurzes Nasal-i
í = langes i
ó = langes o
š = sch
Ų ų = kurzer u-Nasallaut
ú = langes u
z = stimmhaftes s
ž = j wie in Journal

Bitte beachtet die weiblichen Redewendungen (w. R.) und die männlichen Redewendungen (m. R.) in der Lakotasprache!

[...] Diese Wörter enthalten Buchstaben bzw. Zeichen der Lakotasprache, die auf Webseiten und in E–Mails nicht dargestellt werden können – aber in meinen Manuskripten zur Lakotasprache enthalten sind.

Inhaltsverzeichnis

Die Lakota-Grammatik

1. Die Adjektive - Eigenschaftswörter
1.2 Die Farbbegriffe

2. Das Adverb - Das Umstandswort
2.1 Adverbien und Postpositionen

3. Die Altersangabe

4. Die Anrede

5. Der Artikel (Geschlechtswort)
5.1 Der bestimmte Artikel kį
5.2 Die unbestimmten Artikel

6. Das Bestätigungswort

7. Die Fragewörter
7.1 Die T-Fragewörter
7.1.1 Die Position der T-Wörter in Fragen
7.2 Antworten auf negative Fragen

8. Die Grundzahlen

9. Die Pronomen
9.1 Die Demonstrativpronomen (Das hinweisende Fürwort)
9.2 Das Demonstrativpronomen kį
9.3 Andere Demonstrativpronomen
9.3.1 Hinweisende Worte, um sichtbares Interesse zu wecken
9.4 Das Possesivpronomen (Das besitzanzeigende Fürwort)
9.5 Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter)
9.5.1 Indefinite Zahladjektive
9.5.2 Negative Indefinitpronomen
9.6 Interrogativpronomen (Fragefürwörter)

10. Der Satzbau

11. Allgemeine Substantive (Dingwörter)
11.1 Belebte Substantive
11.1.1 Anredeformulierungen und Verwandtschaftsbezeichnungen
11.1.1.1 Verwandtschaftsbezeichnungen
11.2 Unbelebte Substantive
11.3 Die Pluralsubstantive

12. Die Verben
12.1 A-Wörter
12.2 "Stative" Verben
12.2.1 Die Nummer-Verben
12.2.2 Sonstige Verben
12.2.2.1 Verben der Lokalisierung
12.2.2.1.1 Verben der Lokalisierung in Verbindung mit belebten Substantiven
12.2.2.1.2 Verben der Lokalisierung in Verbindung mit unbelebten Substantiven
12.2.2.1.2.1 Das Lokalisierungsverb hiyéya
12.2.2.1.2.2 Unbelebte Dinge in einer Lokalität
12.2.3. Unpersönliche Verben
12.2.3.1 Die Einfügewörter
12.2.3.1.1 Das Einfügewort hą und das unpersönliche Verb načhéča
12.2.4 Die Wetter-Verben
12.3 Aktive Verben
12.3.1 Die Y-Verben
12.3.2 Die Nasal-Verben
12.3.2.1 Die Y- und Nasal-Verben mit zwei Satzgliedsilben
12.3.3 Die Verwandtschaftsverben
12.3.4 Die Fort-Bewegungsverben
12.3.5 Aktive Verben und ihre Satzglieder
12.3.5.1 Transitive Verben
12.3.5.1.1 Die Objektsilben
12.3.5.1.1.2 Die Subjekt- und Objektsilben im gleichen Verb
12.3.5.1.1.2.1 Alphabetisches Verzeichnis der transitiven Silben
12.3.5.1.1.3 ų und wičha im gleichen Verb NEU! !
12.3.5.1.1.4 ų und ni im gleichen Verb NEU! !
12.3.5.1.1.5 Transitive Verbformen mit mehreren Bedeutungen
12.4 Freundliche Aufforderung, die Befehlsform - Imperativ
12.4.1 Rezepte
12.4.2 Transitive Verben in der Befehlsform - Imperativ
12.5 Die Möglichkeitsform
12.6 Die Zeitformen der Verben
12.7 Die Zukunftsform
12.8 Die Konjugation der Verben
aglí - hústaka
12.8 Die Konjugation der Verben ičáhi - osní oyúspa
12.8 Die Konjugation der Verben osníšiča - tké
12.8 Die Konjugation der Verben tókha - ží
12.9 Das Verb "sein"
12.10. Die Verben für "essen"

13. Die Verdoppelung (Reduplication)
13.1 Verdoppelung der Verben
13.2 Verdoppelung von Zahlen

14. Wetter-Begriffe

15. Wortfamilien
15.1 Substantivbildung von Verben

1. Die Adjektive - Eigenschaftswörter

1.2 Die Farbbegriffe

In der Lakotasprache gibt es folgende Farbbegriffe:

sápa schwarz sein
ská weiß sein
blass sein, gelb sein

Andere Grundfarbenbezeichnungen sind:

šá rot sein
thó blau sein, grün sein

In der Lakotasprache und in anderen Sprachen, zum Beispiel Englisch, gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, welches Wort für welchen exakten Farbton verwendet wird.

Die Lakota teilen die Farben, welche im Englischen als "white" (deutsch: weiß) bezeichnet werden, in zwei unterschiedliche Gruppen ein. Ská bedeutet ein klares, leuchtendes Weiß.

Im Englischen und im Deutschen gibt es zwei Begriffe für das Lakotawort thó: "blau sein" und "grün sein". Um diese Farbschattierungen in der Lakotasprache genauer zu beschreiben, müssen wir es ähnlich wie im Deutschen benennen. Zum Beispiel: himmelblau, grasgrün oder schneeweiß.

2. Das Adverb - Das Umstandswort

Adverbien können in der Lakotasprache ein alleinstehendes Wort sein, aber auch längere Redewendungen, welche als Satzglieder bezeichnet werden. Sehr oft werden adverbielle Redewendungen durch ein Substantiv (Dingwort) oder einem direkten Adverb (Umstandswort) und einer Postposition gebildet. Umstandswörter beschreiben eine Aktion näher: wann hat sich etwas ereignet, wo fand es statt, wie wurde es getan.

Die Position des Adverbs im Satz: Das Umstandswort steht in der Lakotasprache direkt vor dem Verb oder am Satzanfang. Werden mehrere Adverbien im Satz benutzt, ist die Anordnung frei wählbar.

Die folgenden Sätze sind korrekt gebildete Lakotasätze und bedeuten: "Gestern Abend gingen die Jungen zum Geschäft." bzw. "Gestern Abend gingen die Jungen zum Laden." Die Adverbien sind: hąhépi und [...].

[...]

Es gibt also Umstandswörter (Adverbien) der Zeit, des Ortes und der Art und Weise.

Adverbien der Art und Weise:

líla sehr
šičáya äußerst schlecht, Das ist sehr schlimm. schlecht, schlimm, sehr schlecht, sehr schlimm, sehr übel, übel, zu schlecht, zu schlimm, zu übel
ųgná vielleicht, möglicherweise, wahrscheinlich

Beispiel:

Líla nizí oníwąyąke. Du siehst sehr blass aus.

Adverbien des Ortes

héčhiya dort, dahin, dorthin, in der Gegend, zu dem Ort, zu dem Platz
hél da, dort
isákhib neben
iwáziyatąhą nördlich von
kákhiya dort drüben, dort in die Richtung
kál dort drüben
léčhiya hier, hier lang, in diese Richtung
lél hier
tókhiya Wo ...? Wohin ...? Woher ...? Zu welchem Ort ...?
tuktél Wo ...?
tókhiya Wo ...?
Wohin ...?
Woher ...?
Zu welchem Ort ...?
tuktél Wo ...?
tukté él Auf welchen Platz ...? Auf welchen besonderen Platz ...? >Auf welchen bestimmten Platz ...? Wo ...? Wo etwa ...? Wo ungefähr ...? Woher ...? Wohin ...? Zu welchem Ort ...?

Beispiel:

Kákhiya mní kte. Ich werde dort in die Richtung gehen.

Eine andere Möglichkeit in der Lakotasprache adverbielle Redewendungen zu bilden besteht in der Addition eines nachfolgenden Verhältniswortes, zu einem Substantiv oder einem Pronomen (Fürwort).

Im Lateinischen werden diese Verhältniswörter als Präpositionen bezeichnet. Solche Präpositionen sind im Deutschen Wörter wie: bei, neben, auf, unten, entlang usw. Die Vorsilbe "prä" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet im Deutschen "vor".

In der Lakotasprache ist der lateinische Begriff "Präposition" nicht korrekt anwendbar. Die Verhältniswörter können in der Lakotasprache deshalb nicht als Präpositionen bezeichnet werden, da sie nach dem Substantiv oder Pronomen eingefügt werden, so dass sie lateinisch Postposition/en genannt werden.

Folgende Wörter sind Postpositionen:

aglágla entlang, neben
ektá in (Das Wort wird benutzt, wenn der Sprecher vom Ort entfernt ist.), nach, zu der
él in, bei, zu (Das Wort wird benutzt, wenn der Sprecher am Ort ist)
isákhib neben
ogná im, in dem

Postpositionen können auch ohne Substantiv oder Pronomen benutzt werden. Es handelt sich dabei um ein postpositionelles Idiom (Redewendung), welches als Adverb (Umstandswort) benutzt wird. Es folgen Beispiele, in denen postpositionelle Redewendungen benutzt werden.

Tukté él yąká he? Auf welchem Platz befindet er sich? Auf welchem Platz befindet es sich? Auf welchem Platz befindet sie sich? Auf welchem Platz liegt es? Auf welchem Platz sitzt er? Auf welchem Platz sitzt sie? Wo etwa befindet er sich? Wo etwa befindet es sich? Wo etwa liegt es? Wo etwa sitzt er? Wo etwa sitzt sie? Wo ungefähr befindet er sich? Wo ungefähr befindet es sich? Wo ungefähr befindet sie sich? Wo ungefähr liegt es? Wo ungefähr sitzt er? Wo ungefähr sitzt sie? (w. R.)

Postpositionen und das Wort, welches näher bestimmt wird, werden manchmal als ein Wort zusammengefügt. Wenn das passiert, haben wir keine Redewendung mehr, sondern das Adverb besteht aus einem "Singel-Wort".

[...]

Die Bildung eines Adverbs (Singel-Wort) aus einer postpositionellen Redewendung ist einer der schwierigsten Bereiche in der Lakota-Grammatik, weil nur einige Verbindungen zwischen einem Substantiv (Dingwort) und einer Postposition abgekürzt werden. Sie sollten nicht versuchen, in der Lakotasprache selbst, solche Wortverbindungen herzustellen!

Es ist besser, zuzuhören und aufzupassen, welche solcher Wortverbindungen es in der Lakotasprache gibt, so dass Ihre Aussprache sehr natürlich klingen wird.

Adverbien der Zeit:

ąpéhą heute schon
hąhépi gestern Abend, gestern Nacht
héčhena noch
owátohąyą für eine Weile, für einen Augenblick, für einen Moment
óhįniyą immer, stets
thokéya erstens, zu allererst, zuerst
tóhą Wann ...? (Wird in wahren Fragesätzen benutzt.)
waná bereits, jetzt, jetzt gerade

[...]

Die einfachste Möglichkeit, einer adverbiellen Redewendung ist ein Umstandswort, also Adverb oder ein Substantiv, dem folgt. Diese Wortfügungen verweisen in der Lakotasprache auf die Zeit. Hier sind einige Beispielsätze, welche adverbielle Redewendungen dieser Art enthalten:

[...]

Wie wir jetzt an den Beispielen (den 1. Satz ausgenommen) feststellen können, wird in der Lakotasprache durch den Artikel in den adverbiellen Redewendungen eine hypothetische Zeitangabe benannt.

2.1 Adverbien und Postpositionen

aglágla entlang, neben
akhé wieder
ąpéhą heute schon
ečé nur
ečhél etwa, ungefähr
ehákela später
ektáwaphaya kį (Brulédialekt) heute (später), nachher
hąhépi gestern Abend sein, gestern Nacht sein
héčhena noch
isákhib neben
iwáziyatąhą nördlich von
kičhí mit, zugleich, zusammen mit (Wird verwendet, wenn über zwei Personen oder Dinge gesprochen wird.)
léčhiya hier, hier lang, in diese Richtung
líglila äußerst, sehr, sehr viel, überaus
ogná im, in dem
owátohąyą eine Weile, eine Zeitlang, für eine Weile, für einen Augenblick, für einen Moment
óhįniyą immer, stets
šičáya äußerst schlecht, Das ist sehr schlimm. schlecht, schlimm, sehr schlecht, sehr schlimm, sehr übel, übel, zu schlecht, zu schlimm, zu übel
tákuwe Warum ...?
théhą fern, lang (Zeit), weit
thimá im Haus, innen
thokéya als Erste, als Erster, als Erstes, an erster Stelle, auf dem ersten Platz, beste, bester, bestes, Erste, erstens, Erster, erstes, zu allererst, zuerst
tóhą Wann ...? (Wird in wahren Fragesätzen benutzt.)
ų mit
wahéhąl gegen (Zeit), um diese Zeit
waná bereits, jetzt, jetzt gerade
waná théhą kürzlich, neulich

3. Die Altersangabe

Die Altersangabe erfolgt in der Lakotasprache nicht in Jahren, sondern in Winter. Die Frage nach der Altersangabe ist Waníyetu tóna he? Wörtlich übersetzt: Wie viel Winter hat ...? (w. R.) Die Zahl wąží (Deutsch: eins) wird bei der Altersangabe durch das Wort wąžíča ersetzt. Bei zweistelligen Zahlen steht die Silbe für das Personalpronomen (Fürwort) immer vor der zweiten Zahl.

Bei Zahlen, welche größer als zehn sind, wird immer das Wort aké benutzt. Dieses Wort enthält gleichzeitig die Silbe für das Personalpronomen. Bei der Pluralbildung, steht das Wort pi immer nach der letzten Zahl.

Die Altersangabe von unbelebten Substantiven erfolgt ohne Pronomen und ohne pi.

Ist jemand jünger als ein Jahr, wird das Wort (deutsch: Monat) verwendet.

Beispiele:

Waníyetu nitóna pi he? Wie viel Winter habt ihr? Wie alt seid ihr? (w. R.)
Hé hokšíla kį waníyetu tóna he? Wie viel Winter hat dieser Junge da? Wie alt ist dieser Junge da? (w. R.)
Hé hokšíla kį waníyetu yámni. Dieser Junge da ist drei Winter alt. Dieser Junge da ist drei Jahre alt.
Bébela kį waníyetu wąžíča. Das Baby ist einen Winter alt. Das Baby ist ein Jahr alt.
Waníyetu niwíkčemna he? Hast du zehn Winter? Bist du zehn Jahre alt? (w. R.)
Waníyetu ųzáptą pi. Wir haben fünf Winter. Wir sind fünf Jahre alt.
Waníyetu wikčémna manúpa. Ich habe zwanzig Winter. Ich bin zwanzig Jahre alt.
Waníyetu wikčémna ųtópa. Wir beide haben vierzig Winter. Wir beide sind vierzig Jahre alt. Wir zwei haben vierzig Winter. Wir zwei sind vierzig Jahre alt.
Waníyetu wikčémna tób akezáptą he? Hast du fünfundvierzig Winter? Bist du fünfundvierzig Jahre alt? (w. R.)
Waníyetu wikčémna tób akezáptą pi he? Habt ihr fünfundvierzig Winter? Seid ihr fünfundvierzig Jahre alt? (w. R.)
Waníyetu wikčémna núm ųkákewąžíča pi. Wir haben einundzwanzig Winter. Wir sind einundzwanzig Winter alt.

4. Die Anrede

Fügt man einem Verwandtschaftsverb den Artikel hinzu, wird es zum Substantiv.

Beispiele:

atéwaye mein Vater, mein Onkel (väterlicherseits)
ináyaye deine Mutter, deine Tante (mütterlicherseits)

5. Der Artikel (Geschlechtswort)

5.1 Der bestimmte Artikel kį

Das hinweisende Fürwort wird oft als bestimmter Artikel (Geschlechtswort) verwendet, im Deutschen der, die oder das. Das Wort wird aber nicht nur als bestimmter Artikel benutzt und wir müssen deshalb lernen, wie man in der Lakotasprache dieses Demonstrativpronomen gebraucht.

Es wird verwendet, wenn dem Sprecher und dem Hörer bekannt ist, über welche Person oder über welchen Gegenstand gesprochen wird. Das Pronomen steht immer hinter dem zu bezeichnendem Begriff. Dieser Begriff ist sehr oft ein Substantiv (Dingwort). Das hinweisende Fürwort kann aber auch in Verbindung mit einem Verb (Tätigkeitswort) stehen.

Steht ein A-Wort vor , erhält dieses Wort die Endung e und pi wird kurz gesprochen. Das gilt auch für die Wörter kištó und kta.

Beispiele:

Ípuza mni yátke. Der Durstige trank etwas Wasser.
[...] [...]

5.2 Die unbestimmten Artikel

Es gibt zwei Arten von Sätzen, den wahren Aussagesatz und den hypothetischen Aussagesatz.

Wahre Aussagesätze beschreiben Dinge, welche real sind. Wahre Ereignisse oder Vorkommnisse sind solche, welche in der Gegenwart passieren oder sich in der Vergangenheit abgespielt haben. Wahre Aussagesätze sind solche, die in der geistigen Realität des Sprechers vorhanden sind bzw. auch zukünftige reale Vorkommnisse.

Hypothetische Aussagesätze beschreiben Dinge und Ereignisse, welche nicht wirklich existieren oder nicht für den Sprecher wahr bzw. richtig sind. Befehle und Fragen sind Sätze solcher Art. Häufig enthalten hypothetische Sätze das Wort kta, die Verben olé (suchen) und (bitten).

Die Anwendung der unbestimmten Artikel ist davon abhängig, ob eine Aussage wahr oder hypothetisch ist. Negative Aussagesätze, welche das Wort šni (nein, nicht) enthalten, haben einen anderen unbestimmten Artikel.

  wahr hypothetisch negativ
Singular wą (ein, eine) wąží (ein, eine, einen) wąžíni (nicht ein, nicht eine, kein, keine, keiner)
Plural, belebt      
Menschen: eyá (einige) [...] (einige) tuweni (keine)
andere Lebewesen: eyá (einige) [...] (einige) tákuni (keine)
unbelebt eyá (etwas, einige) [...] (etwas, einige) tákuni (keine)

  1. Alle negativen unbestimmten Artikel enden auf ni. Das Wort šni (nein, nicht) hat ebenfalls diese Endung.
  2. [...]
  3. Das Wort tákuni wird bei der schnellen Rede tágni ausgesprochen.

Beispiele:

Wahre Aussagesätze, Singular (Einzahl):

[...]

Wahre Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

Lakhóta eyá ípuza pi. Einige Lakota(indianer) sind durstig.
Mázaská eyá bluhá. Ich habe etwas Geld.
Hé mázaská eyá iyéwaye. Ich fand etwas Geld.
Lakhóta eyá ahíyaye. Einige Lakota(indianer) gingen vorbei.

Hypothetische Aussagesätze, Singular (Einzahl):

[...]

Hypothetische Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

[...]

Negative Aussagesätze, Singular (Einzahl):

Lél Oglála wąžíni thí šni. Kein Oglala(indianer lebt/wohnt hier.
Waskúyeča wąžíni ičú šni yo! Nimm keinen Kuchen! (m. R.)
Robert iyéčhįkįyąke wąžíni ophéthų kte šni. Robert wird kein Auto kaufen.

Negative Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

Lél Oglála tuwéni thí pi šni. Keine Oglala(indianer) leben hier.
Lakhóta tuwéni. (Hier) sind keine Lakota(indianer).
Mázaská täkuni luhá šni he? Hast du kein Geld? (w. R.)
Wówapi tákuni iyéyaye šni he? Findest du keine Bü:cher? (w. R.)

6. Das Bestätigungswort

Die Bestätigungsworte am Ende des Behauptungssatzes für die männlichen Redewendungen sind yeló und weló. Wenn das vorhergehende Wort mit u, ų oder o endet, wird weló benutzt. Man kann diese Bestätigungsworte mit dem Wort "wirklich" oder "tatsächlich" übersetzen, wenn man sich einprägen möchte, was ein Behauptungssatz ist.

Steht vor dem Bestätigungswort yelo das Wort pi, wird es zu pelo zusammengesetzt.

Das weibliche Bestätigungswort ist kištó. In der schnellen Rede wird kurz kštó benutzt.

Beispiele:

Hená ípuza pi yeló. Sie sind wirklich durstig. (m. R.)
Hená wašté pi yeló. Sie sind wirklich gut. (m. R.)
Hená zí pi yeló. Sie sind wirklich blass. (m. R.)
Líla waštéšte yeló. Sie sind wirklich sehr gut. (m. R.)
Hená ípuza peló. Sie sind wirklich durstig. (m. R.)
Hená wašté peló. Sie sind wirklich gut. (m. R.)
Hená zí peló. Sie sind wirklich blass. (m. R.)
Ma líla olúluta kištó. Mensch, es ist wirklich sehr schwül. (w. R.)
Natá ųyázą pi kištó. Unser Kopf tut wirklich weh. Unsere Köpfe tun wirklich weh. Wir haben wirklich Kopfschmerzen. (w. R.)
Nizí pi kištó. Ihr seid wirklich blass. (w. R.)
Thibló, hé mitháwa kištó. Älterer Bruder, er ist wirklich mein. (w. R.)
Wahí kištó. Hier bin ich wirklich (angekommen). (w. R.)
Ma líla olúluta kštó. Mensch, es ist wirklich sehr schwül. (w. R.)
Nizí pi kštó. Ihr seid wirklich blass. (w. R.)
Thibló, hé mitháwa kštó. Älterer Bruder, er ist wirklich mein. (w. R.)
Wahí kštó. Hier bin ich wirklich (angekommen). (w. R.)

[...]

7. Die Fragewörter

Das Fragewort he für die weibliche Redewendung und das Wort huwó in der männlichen Sprechweise steht immer am Ende das Satzes.

Steht vor dem Fragewort he das Pluralwort pi, wird oft bhe gesprochen.

Die Fragewörter in der Lakotasprache beginnen meistens mit t. So wie im Deutschen die Fragewörter mit w beginnen wie z. B.: wer, was, wann, wo, warum, wessen usw. Diese T-Wörter können in der Lakotasprache aber auch jemand, etwas, irgendwie, irgendwo usw. bedeuten.

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