Indianersprachen - Die Lakotasprache - Die Lakota-Grammatik - Teil 2

Erstellt von Evelin Červenková.

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7.1 Die T-Fragewörter
7.1.1 Die Position der T-Wörter in Fragen
7.2 Antworten auf negative Fragen
8. Die Grundzahlen
9. Die Pronomen
9.1 Die Demonstrativpronomen (Das hinweisende Fürwort)
9.2 Das Demonstrativpronomen kį
9.3 Andere Demonstrativpronomen
9.3.1 Hinweisende Worte, um sichtbares Interesse zu wecken
9.4 Das Possesivpronomen (Das besitzanzeigende Fürwort)
9.5 Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter)
9.5.1 Indefinite Zahladjektive
9.5.2 Negative Indefinitpronomen
9.6 Interrogativpronomen (Fragefürwörter)

7.1 Die T-Fragewörter

Das Wort táku wird in Fragesätzen als "statives" Verb benutzt.

Beispiele:

táku luhá he? Was hast du da? (w. R.)
Táku wa bluhá. Ich habe etwas.
táku he? Was ist das da? (w. R.)
Lená táku he? Was sind sie (hier)? (w. R.)
Matáku he? Was bin ich? (w. R.)
Nitáku he? Was bist du? (w. R.)

Mehr zu táku:

Wenn táku "etwas" bedeutet, so wird es in einem realen Satz verwendet. [...]

Eine Besonderheit ist bei dem Fragewort tóna (Wie viel ...?) zu beachten. Bei belebten Substantiven (Dingwörtern) wird das Fragewort mit pi (Plural) verwendet. Handelt es sich um unbelebte Substantive, wird das Fragewort in der Lakotasprache im Singular gebraucht.

Beispiele:

Hená tóna pi he? Wie viel (Personen) sind es? (w. R.)
Lakhóta tóna pi kta he? Wie viel Lakota(indianer) werden es sein?
Nitóna pi he? Wie viel von euch sind es? (w. R.)
Kaphópapi tóna he? Wie viel Limonaden sind es? (w. R.)
Mázaská tóna he? Wie viel Geld ist es? (w. R.)
Wówapi tóna luhá he? Wie viel Bücher hast du? (w. R.)

Das Fragewort tóna kann auch mit Pluralsubstantiven benutzt werden.

[...]

Einige Lakota(indianer) verwenden tóna nur, wenn sie sich auf messbare Mengen beziehen.

Kaphópapi tóna he? Wie viel Limonaden sind es? (w. R.)
Mázaská tóna he? Wie viel Geld ist es? (w. R.)
Wówapi tóna luhá he? Wie viel Bücher hast du? (w. R.)

Ein anderes Fragewort ist tónakeča. Dieses Wort wird oft verkürzt in tónakča.

Wičháša tóna hí pi he? Wie viel Männer sind hier angekommen? Wie viel Männer sind hierher gekommen? (w. R.)
Wičháša tónakča hí pi he? Wie viel Männer sind hier angekommen? Wie viel Männer sind hierher gekommen? (w. R.)
Wówapi tóna luhá he? Wie viel Bücher hast du? (w. R.)
Wówapi tónakča luhá he? Wie viel Bücher hast du? (w. R.)

Einige Lakota(indianer) verwenden tónakeča, wenn sie sich auf einen Teil einer Masse beziehen.

Beispiel:

Thaló tónakeča ičú he? Wie viel Fleisch hat er genommen? (w. R.)

Beispiele für andere Fragesätze:

Hé táku luhá he? Was hast du da? (w. R.)
Hená ípuza pi he? Sind sie durstig? Haben sie Durst? (w. R.)
Hená wašté pi he? Sind sie gut? (w. R.)
Hená zí pi he? Sind sie blass? (w. R.)
Ínipúza he? Bist du durstig? (w. R.)
Lé ąpétu kį olúluta he? Ist es heute schwül? (w. R.)
Mazí he? Bin ich blass? (w. R.)
Nizí pi he? Seid ihr blass? (w. R.)
Oníluluta šni he? Schwitzt du nicht? (w. R.)
Tókhiya ní kta he? Wohin gehst du? (w. R.)

Weitere T-Fragwörter sind tóhą und [...]. Beide bedeuten „Wann ...?“. Das Wort „Wann ...?“ hat zwei Formen (tóhą und [...]) in Abhängigkeit davon, ob es in realen oder hypothetischen Fragesätzen verwendet wird.

Tóhą wird benutzt wenn sich die Frage auf einen Fakt bezieht. [...] verwendet man, wenn sich die Frage auf eine Aktion bezieht, welche noch nicht realisiert wurde. Es handelt sich dabei um eine hypothetische Frage.

Beispiele:

Tóhą yahí pi he? Wann seid ihr hier angekommen? (w. R.)
[...] gestern

[...]

T-Wörter können in der Lakotasprache, wenn sie nicht in Fragesätzen verwendet werden, auch eine andere Bedeutung haben. Hier einige Beispiele:

Hél tuwá khúže. Dort ist jemand krank.
Tókha šni. Es macht nichts.
Tuwá čhéye. Jemand weint.

Das T-Fragewort tukté bedeutet: "Welche ...? Welcher ...? Welches ...?". Von tukté sind weitere Fragewörter abgeleitet wie: tuktél "Wo ...?".

Das Wort tukté él wird meistens übersetzt mit "Wo ...? Wo etwa ...? Wo ungefähr ...?". Die genaue Übersetzung in der Lakotasprauche lautet: "Auf welchem besonderen Platz ...? Auf welchem bestimmten Platz ...?".

Es ist notwendig, den Unterschied von tuktél und tukté él zu lernen. Das Wort tuktél bezieht sich meist auf eine allgemeine Ortsangabe bzw. auf den ungefähren Standort. Während sich tukté él auf einen bestimmten Platz oder eine bestimmte Stelle eines Gebiets bezieht.

Wenn ein Lakotasprecher also tukté él benutzt, so weiß er ungefähr, wo sich der Ort befindet, den er meint und es ist notwendig, den Standort genau zu bezeichnen.

Benutzt der Sprecher also tuktél, so hat er noch keine Vorstellung davon, was ihm geantwortet wird. Er fragt nach einer Information, welche neu für ihn sein wird.

Beispiele:

Tukté él yathí he? Wo lebst du? (w. R.)
Čhuwé, tuktél bébela kį yųká hą he? Ältere Schwester, wo hat sich das Baby die ganze Zeit hingelegt? (w. R.)
Mnikhówožu Thípi tukté él yąká he? Wo liegt die Cheyenne River Reservation? (w. R.)
Iyéčhįkįyąke nitháwa kį tuktél nážį he? Wo steht dein Auto? (w. R.)

Die T-Fragewörter

táku Was ... sein?
tókha Sache sein, los sein
tókhiya Wo ...? Wohin ...? Woher ...? Zu welchem Ort ...?
tóna Wie viel ...?
tuktél Wo ...?
tuwá, tuwé Wer ...?

Tuktél und tókhiya sind Adverbien (Umstandswörter). Táku, tóna und tónakeča sind Pronomen (Fürwörter) oder "stative" Verben. Tuwá ist ein Pronomen. Tuwé und tókha sind "stative" Verben.

Beispiele:

Tuktél niyázą he? Wo tut es dir weh? (w. R.)
Tókhiya ní kta he? Wohin wirst du gehen? (w. R.)
Táku iyéya he? Was hat er gefunden? (w. R.)
táku he? Was ist das da? (w. R.)
Tóna khúža pi he? Wie viel (Personen) sind krank? (w. R.)
Nitóna pi he? Wie viel von euch sind es? (w. R.)
Tuwá khúža he? Wer ist krank?w. R.)
Hé wičháša kį tuwé he? Wer ist dieser Mann da? (w. R.)
Tokha he? Was ist los mit dir? (w. R.)

Táku bedeutet auch "etwas". Tóna wird ebenfalls als "einige", "ein paar" übersetzt. Tuwé heißt gleichfalls "jemand" und tókha bedeutet "Sache sein".

Beispiele:

táku iyéye. Er fand etwas.
tóna ičú. Er nahm ein paar.
Hél tuwá khúže. Dort ist jemand krank.
Tókha šni. Das macht nichts. Es macht nichts.

Das T-Wort tákuwe "Warum ...?" weist Unterschiede zu anderen T-Wörtern auf und steht in enger Beziehung zum Kommentar (die Begründung) in der Antwort. Das ist auch in Deutsch so: "Warum lachst du?" "Ich lache, weil ich etwas Lustiges gelesen habe." Eine tákuwe-Frage erfordert eine Antwort, wo der Kommentar (die Begründung) ein Teil des Satzes oder ein ganzer Satz ist.

Tákuwe wird nur in Fragen benutzt. Es ist das erste Wort in der Frage oder es steht vor dem Verb.

Tákuwe inúke he? Warum gehst du ins Bett? (w. R.)
Paul, tákuwe ištónítho he? Paul, warum hast du ein "blaues" Auge? (w. R.)

Wenn ein Grund für etwas angegeben wird, benutzen die Lakota(indianer) oft in ihrer Begründung čha hé ų „Und das ist der Grund“. Hier sind einige Beispiele:

[...]

Der Ausdruck čha hé ų wird gewöhnlich bei einer Antwort auf eine tákuwe-Frage verwendet, besonders, wenn die Antwort kurz ist. Aber es kann auch ausgelassen werden.

Falls ein A-Wort direkt vor čha hé ų hat es ein a:

[...]

Die Wortverbindung čha hé ų können wir uns leicht merken, wenn wir uns einprägen, dass sie "Und das ist der Grund" bedeutet. Wir erkennen, dass diese Redewendung in der Lakotasprache das Äquivalent für "weil" ist. Die Schwierigkeit besteht darin, dass im Deutschen das "weil" am Satzanfang und in der Lakotasprache čha hé ų am Satzende steht.

7.1.1 Die Position der T-Wörter in Fragen

Das Wort tóna steht in Fragesätzen an der Stelle, wo im Antwortsatz das Zahlwort steht. Das Gleiche gilt in Fragesätzen für tuktél, tókhiya, táku, tuwá, tuwé und tókha. Diese Vokabeln stehen im Fragesatz, wo in der Erwiderung der Antwortsbegriff steht.

Beispiele:

Tuktél niyázą he? Wo tut es dir weh? (w. R.)
Lél mayázą. Hier tut es weh.
Tuktél yathí he? Wo wohnst du? (w. R.)
Boulder ektá wathí. Ich wohne in Boulder.
Tókhiya ní kta he? Wohin wirst du gehen? (w. R.)
Kákhiya mní kte. Ich werde dort in die Richtung gehen.
Tuwá khúža he? Wer ist krank? (w. R.)
Atéwaye kį khúže. Mein Vater ist krank.
Tuwá khúža pi he? Wer ist krank? (Pl. w. R.)
Hokšíla kį lená khúža pi. Diese Jungen hier sind krank.

Falls das T-Fragewort táku als Verb (was sein) verwendet wird, steht es im Fragesatz an der Stelle, wo sich im Antwortsatz das Verb befindet. Das Gleiche gilt für tuwé und tókha.

Beispiele:

táku he? Was ist das hier? (w. R.)
thaló héčha. Es ist Fleisch.
čhápa. Das da ist ein Biber.

Hé wičháša kį táku he? Was ist dieser Mann da? (w. R.)
Hé wičháša kį čhąksáyuhá héčha. Dieser Mann da ist Polizist.

Hená táku pi he? Was sind sie? (w. R.)
Hená čhápa pi. Das da sind Biber.

Hená wičháša kį táku pi he? Was sind die Männer da? (w. R.)w. R.)
Hená wičháša kį čhąksáyuhá héčha pi. Diese Männer da sind Polizisten.

Hé wičháša kį tuwé he? Wer ist der Mann da? (w. R.)
Hé Robert Fast Horse é. Er ist Robert Fast Horse.
Lakhóta héčha. Er ist Lakota(indianer).
Hé wašíču é. Er ist ein “weißer” Mann.

Hená wičháša kį tuwé pi he? Wer sind diese Männer da? (w. R.)
Hená Robert éna Wayne Fast Fast Horse é pi. Das da sind Robert und Wayne Fast Horse.
Šahíyela héčha pi. Sie sind Cheyenne.

Robert tókha he? Was ist mit Robert los? (w. R.)
khúže. Er ist krank.

7.2 Antworten auf negative Fragen

Auf eine negative Frage, wird in der Lakotasprache mit hiyá (nein) geantwortet, wenn im Deutschen "ja" gemeint ist.

Frage- und Antwort-Beispiele:

Natá niyázą šni he? Hiyá. - Schmerzt dir nicht der Kopf? (w. R.) Nein.
Hiyá, natá mayázą. - Nein, der Kopf schmerzt.

Nikhúže šni he? Hiyá - Bist du nicht krank? (w. R.) Nein.
Hiyá, khųší, makhúže séče. - Nein, Oma (väterlicherseits), ich bin wahrscheinlich krank.

Wanítukha šni he? Hiyá. - Bist du nicht müde? (w. R.) Nein.
Hiyá, wamátukha. - Nein, ich bin müde.

Hé wašté šni he? Hiyá. - Ist er nicht gut? (w. R.) Nein.
Hiyá, hé wašté. - Nein, er ist gut.

Mnisní waštéyalake šni he? Hiyá. - Magst du das kalte Wasser nicht? (w. R.) Nein.
Hiyá, mnisní waštéyalake. - Nein, du magst das kalte Wasser.

8. Die Grundzahlen

Die Grundzahlen verwandeln sich in der Lakotasprache in Aussagesätzen in "stative" Verben. Bei belebten Substantiven (Dingwörtern) wird das Zahlwort im Plural (Mehrzahl) verwendet. Handelt es sich um unbelebte Substantive, wird das Zahlwort in der Lakotasprache im Singular (Einzahl) gebraucht. Das gilt auch für Fragesätze, welche oft mit tóna (wie viel) beginnen.

Beispiele:

Nitóna pi he? Wie viel von euch sind es? (w. R.)
Ųšákpe pi. Hier sind sechs von uns. Wir sind sechs.

Lakhóta tóna pi kta he? Wie viel Lakota(indianer) werden es sein? (w. R.)
Kaphópapi tóna he? Wie viel Limonaden sind es? (w. R.)
Mázaská tóna he? Wie viel Geld ist es? (w. R.)

Hé waskúyeča wąží ičú kte. Er wird ein Bonbon nehmen.
Lé ąpétu kį wówapi wąží iyáču kte séče. Du wirst heute wahrscheinlich ein Schreiben bekommen.
Wąží ičú we! Nimm eins! (w. R.)

Hé waskúyeča núm ičú. Er nahm zwei Stück Kuchen.
Hé hokšíla kį waníyetu yámni. Dieser Junge da ist drei Winter alt.
Hokšíla tópa kį lená khúža pi. Diese vier Jungen hier sind krank.
Robert waskúyeča záptą ičú. Robert nimmt fünf Bonbons.
Waníyetu ųzáptą pi. Wir haben fünf Winter.

Zahlen werden auch als Substantive (Dingwörter) mit oder ohne Artikel kį verwendet.

Beispiele:
Yámni khúža pi. Drei sind krank.
Yámni kį úža pi. Die Drei sind krank.

Das Zahlwort steht immer hinter dem Substantiv (Dingwort), danach kann der bestimmte Artikel kį folgen.

Beispiele:

Hé waskúyeča núm ičú. Er nahm zwei Stück Kuchen.
okó šákpe sechs Wochen
Tuwá waskúyeča záptą ičú he? Wer hat fünf Bonbons genommen? (w. R.)

[...]

9. Die Pronomen

Pronomen sind Stellvertreter oder Begleiter des Substantivs (Dingworts).

9.1 Die Demonstrativpronomen (Das hinweisende Fürwort)

Die Demonstrativpronomen können als Begleiter eines Substantivs (Dingworts), aber auch als Vertreter im Satz auftreten.

Drei der wichtigsten hinweisenden Fürwörter in der Lakotasprache sind , und . Der Plural dieser Demonstrativpronomen ist lená, hená und kaná. Das Demonstrativpronomen hat in Verbindung mit einem Verb die Bedeutung von er, sie und es. Das gleiche gilt für das Demonstrativpronomen hená. In Verbindung mit einem Verb bedeutet es sie (Plural).

der hier, die hier, das hier, diese hier, dieser hier, dieses hier (Sing., bezieht sich auf Gegenstände bzw. Substantive, welche so nah sind, dass man sie berühren kann.)
lená die hier, diese hier, sie hier (Pl., bezieht sich auf Gegenstände bzw. Substantive, welche so nah sind, dass man sie berühren kann.)
der da, die da, das da (Sing., bezieht sich auf Dinge bzw. Substantive bis zu 6 Fuß entfernt. Das entspricht einer Entfernung von circa 182,88 cm.), er, sie, es (in Verbindung mit einem Verb)
hená die da, diese da, sie da (Pl., bezieht sich auf Dinge bzw. Substantive bis zu 6 Fuß entfernt. Das entspricht einer Entfernung von circa 182,88 cm.), sie (in Verbindung mit einem Verb)
der dort, die dort, das dort
kaná die dort (Pl.)
der, die, das

Beispiele:

Mary thí ektá áya yo! Nimm etwas zu der Mary hier nach Hause hinüber. (m. R.)
táku he? Was ist das hier? (w. R.)
Lená táku he? Was sind sie (hier)? (w. R.)
mitháwa šni. Das da gehört mir nicht.
Robert Fast Horse é. Er ist Robert Fast Horse.
(Hená) hiyú pi. Sie gingen los, um hierher zu kommen. (Einzelpersonen)
(Hená) hiyáya pi. Sie gingen vorbei. (Einzelpersonen)
Khųší, lená iyáču kta he? Oma, wirst du sie hier nehmen? (w. R.)

9.2 Das Demonstrativpronomen kį

Das hinweisende Fürwort wird oft als bestimmter Artikel (Geschlechtswort) verwendet, im Deutschen der, die oder das. Das Wort wird aber nicht nur als bestimmter Artikel benutzt und wir müssen deshalb lernen, wie man in der Lakotasprache dieses Demonstrativpronomen gebraucht.

Es wird verwendet, wenn dem Sprecher und dem Hörer bekannt ist, über welche Person oder über welchen Gegenstand gesprochen wird. Das Pronomen steht immer hinter dem zu bezeichnendem Begriff. Dieser Begriff ist sehr oft ein Substantiv (Dingwort). Das hinweisende Fürwort kann aber auch in Verbindung mit einem Verb (Tätigkeitswort) stehen.

Steht ein A-Wort vor , erhält dieses Wort die Endung e und pi wird kurz gesprochen. Das gilt auch für die Wörter kištó und kta.

Beispiele:

Ípuza mni yátke. Der Durstige trank etwas Wasser.
[...] [...]

9.3 Andere Demonstrativpronomen

Wie andere hinweisende Fürwörter wie , und angewendet werden, sehen wir an folgenden Beispielen:

ąpétu heute (dieser Tag hier)
ąpétu kį lé heute (dieser Tag hier)

Falls , und nach dem zu definierenden Wort stehen, kann ausgelassen werden. Zum Beispiel: "Lakhóta kį lé ómakiye." oder "Lakhóta ómakiye."

9.3.1 Hinweisende Worte, um sichtbares Interesse zu wecken

Es gibt einige Wörter in der Lakotasprache, welche verwendet werden, um jemanden sichtbar auf etwas aufmerksam zu machen. Diese Wörter basieren im Singular und Plural auf den Demonstrativpronomen , und . Solche Wörter unterscheiden sich allerdings etwas in ihrer Bedeutung von den Demonstrativpronomen. Das beste Äquivalent dazu im Deutschen ist: "(Sieh hierher), hier ist ...", "(Sieh hierher), hier sind ...".

männliche Redewendung weibliche Redewendung
wąlé, [...] malé, [...]
wąhé, [...] mahé, [...]
wąká, [...] maká, [...]
   
[...] málená
[...] máhená
[...] mákaná

Sehen wir uns folgende Beispiele an:

Málená wíyatke eyá (hé). Sieh hierher, hier sind einige Tassen!
Hier sind einige Tassen! (w. R.)

Die Pluralformen werden nur noch von älteren Lakota(indianern) verwendet. Jüngere Lakota(indianer) benutzen immer die längere Singularform.

Man benutzt diese Worte nur, wenn man auf etwas aufmerksam machen will, über das gerade gesprochen wird.

Wir dürfen diese Worte nicht mit Lokalisierungsverben verwechseln.

9.4 Das Possesivpronomen (Das besitzanzeigende Fürwort)

Mit Possesivpronomen wird ein Besitzverhältnis oder eine Zusammengehörigkeit ausgedrückt.

In der Lakotasprache werden die Possesivpronomen mit dem Verb Itháwa gebildet.

  1. In der dritten Person Einzahl fällt das I weg. Zum Beispiel: "Er ist der Besitzer der/ des ..." oder "Es ist sein/ seine" = tháwa
  2. Falls die Vorsilbe des Pronomens auf a endet z. B.: ma, fällt das a weg, aber das I bleibt und wird klein geschrieben. Zum Beispiel: "Ich bin der Besitzer des/ der" oder "Es ist mein/ meine" = mitháwa (ma und Itháwa)
  3. Hier ist die Konjugation von Itháwa:

    mitháwa - Es ist mein/ meine ...
    nitháwa - Es ist dein/ deine ...
    tháwa - Es ist sein/ seine ... Es ist ihr/ ihre ...

    ųkíthawa - Er ist uns zwei beidenEs ist unser beiden ... Sie ist unser beiden ...
    Ųkíthawa pi. - Er ist unser ... Es ist unser ... Es ist unsere ... Es sind unsere ... Sie ist unsere ... Sie sind unsere ...
    Nitháwa pi. - Er ist euer ... Es ist euer ... Es ist eure ... Es sind eure ... Sie ist eure ...
    Tháwa pi. - Er ist ihr ... Es ist ihr ... Es ist ihre ... Es sind ihre ... Sie ist ihre ... Sie sind ihre ...

Beispiele:

mitháwa šni. Das da ist nicht mein. Das da gehört mir nicht. Er ist nicht mein. Er gehört mir nicht. Es ist nicht mein. Es gehört mir nicht. Sie ist nicht meine. Sie gehört mir nicht.
ųkíthawa pi he? Ist das da unser? Gehört das da uns? Ist er unser? Gehört er uns? Ist es unser? Gehört es uns? Ist sie unsere? Gehört sie uns? (w. R.)
Hená nitháwa pi he? Sind diese ... da euch? Gehören diese ... da euch? (w. R.)
tháwa kištó. Er ist wirklich ihr. Er ist wirklich sein. Es ist wirklich ihr. Es ist wirklich ihre ... Es ist wirklich sein. Es ist wirklich seine ... Sie ist wirklich ihre ... Sie ist wirklich seine ... (w. R.)
tháwa yeló. Er ist wirklich ihr. Er ist wirklich sein. Es ist wirklich ihr. Es ist wirklich ihre ... Es ist wirklich sein. Es ist wirklich seine ... Sie ist wirklich ihre ... Sie ist wirklich seine ... (m. R.)
Táku nitháwa he? Was ist dein? Was gehört dir? (w. R.)
tháwa pi kte kištó. Das da wird wirklich ihnen gehören. Das da wird wirklich ihnen sein. Er wird wirklich ihnen gehören. Er wird wirklich ihnen sein. Es wird wirklich ihnen gehören. Es wird wirklich ihnen sein. Sie wird wirklich ihnen gehören. Sie wird wirklich ihnen sein. (w. R.)
tháwa pi kte yeló. Das da wird wirklich ihnen gehören. Das da wird wirklich ihnen sein. Er wird wirklich ihnen gehören. Er wird wirklich ihnen sein. Es wird wirklich ihnen gehören. Es wird wirklich ihnen sein. Sie wird wirklich ihnen gehören. Sie wird wirklich ihnen sein. (m. R.)
tháwa pi šni kištó. Er gehört ihnen wirklich nicht. Er ist wirklich nicht ihnen. Es gehört ihnen wirklich nicht. Es ist wirklich nicht ihnen. Sie gehört ihnen wirklich nicht. Sie ist wirklich nicht ihnen. (w. R.)
tháwa pi šni yeló. Er gehört ihnen wirklich nicht. Er ist wirklich nicht ihnen. Es gehört ihnen wirklich nicht. Es ist wirklich nicht ihnen. Sie gehört ihnen wirklich nicht. Sie ist wirklich nicht ihnen. (m. R.)
Lakhóta kį hé tháwa. Er gehört dem Lakota(indianer). Es gehört dem Lakota(indianer). Sie gehört dem Lakota(indianer).
ųkíthawa pi kte. Er wird uns gehören. Er wird unser sein. Es wird uns gehören. Es wird unser sein. Es wird unsere ... sein. Sie wird uns gehören. Sie wird unsere ... sein.
Hé tuwá tháwa he? Wessen ist das da? Wessen ist er? Wessen ist es? Wessen ist sie? (w. R.)

9.5 Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter)

Indefinite Pronomen zeigen an, dass Personen oder Sachen unbestimmt, unbekannt oder nicht näher bekannt sind.

Unbestimmte Fürwörter können allein stehen, oder als Stellvertreter für Substantive (Dingwörter) gebraucht werden.

Indefinitpronomen sind solche Wörter wie: man, jedermann, jemand, welche, einer, sämtliche, irgendwelche, etwas, nichts, alle, jeder, keiner, irgendeiner, einige, etliche, mehrere, mancher, ein bisschen, ein paar, ein wenig, genug.

9.5.1 Indefinite Zahladjektive

In der Lakotasprache gibt es spezielle Worte darüber , wenn über Teile oder Anteile von bekannten Mengen gesprochen wird. Im Deutschen werden diese Worte "indefinite Zahladjektive" und in Englisch "partitives", vom englischen Wort "part" (Anteil, Teil) genannt.

Im Deutschen wird am meisten das indefinite Zahladjektiv einige verwendet. Einige kann allein, aber auch in Verbindung mit einem Substantiv (Dingwort) oder einem Personalpronomen benutzt werden:

Einige rauchten.
Einige Leute rauchten.
Einige der Leute rauchten.
Einige von uns rauchten.

Wenn das indefinite Zahladjektiv einige allein oder mit einem Substantiv verwendet wird, wird es beim Sprechen deutlich betont. Lesen Sie diese Beispiele laut:

Einige rauchten.
Einige Kinder laufen schon mit neun Monaten.
Einige Äpfel sind rot.
Ich möchte einige Brote.

Wenn einige die Bedeutung vom Teil einer bestimmten Menge hat, so bezieht sich dieses Wort auf einige von (den ...). Ein Teil der wird auf die gleiche Weise benutzt. Sehen wir uns folgende Beispiele an und wir werden feststellen, dass das indefinite Zahladjektiv betont wird.

Einige der (ein Teil der) Kinder sind gegangen.
Einige der (ein Teil der) Fleischstücke sind verdorben.
Wir tranken einige der (einen Teil der) Bierflaschen aus.
Das Kind aß einige der (einen Teil der) Äpfel auf.

In den folgenden Sätzen wird anstatt einige der das Gegenteil ausdrückende indefinite Pronomen keine der verwendet.

Keines der Kinder war gegangen.
Keines der Fleischstücke ist verdorben.
Wir tranken keine der Bierflaschen aus.
Das Kind aß keine der Äpfel.

Es gibt auch das Fragefürwort (Interrogativpronomen) nach den Mengen wie viel.

Wie viel Äpfel hast du gekauft?
Wie viel Mehl hast du gekauft?
Wie viele der Kinder sind gegangen?
Wie viele der Fleischstücke sind verdorben?

Es gibt in der Lakotasprache eine Anzahl unterschiedlicher Wörter, welche einige der bzw. einen Teil der ausdrücken. Indefinite Pronomen bzw. Zahladjektive sind in der Lakotasprache bestätigend, negativ oder fragend. Sie erklären ein Satzglied genauer oder sie können allein verwendet werden und sie können die Funktion eines Satzgliedes haben. Sie werden also sehr oft wie Zahlen angewendet.

Die Art und Weise der Menge, von der etwas genommen wurde und die Art und Weise der Anteile entscheiden, welches Wort in der Lakotasprache dafür verwendet wird.

Bei einem größeren Anteil von einzelnen Mitgliedern oder Einzelpersonen wird in der Lakotasprache das Wort [...] verwendet.

[Beispiele können leider auf der Homepage nicht beschrieben werden, da sie Laute enthalten, welche mit HTML-Codes nicht originalgetreu darstellbar sind!]

9.5.2 Negative Indefinitpronomen

Das negativen Indefinitpronomen (unbestimmtes Fürwort), welches das Gegenstück von [...] ist, nennt sich in der Lakotasprache wąžíni. (Personen, welche [...] usw. benutzen, verwenden [...] als negatives Indefinitpronomen.) Das Verb kann im Singular (Einzahl) und auch im Plural (Mehrzahl) mit wąžíni und [...] verwendet werden. Das bedeutet, der Satz muss auch šni enthalten.

Sehen Sie sich folgende Beispiele an:

Wąžíni ksúyewičhaya pi šni. Keiner war verletzt. Niemand war verletzt.
Hokšíla ųkíthawa pi kį wąžíni ksúyewičhaya pi šni. Keine unserer Jungen sind verletzt. Keiner unserer Jungen ist verletzt.
Lél Oglála wąžíni thí šni. Kein Oglala(indianer lebt hier.

9.6 Interrogativpronomen (Fragefürwörter)

Siehe folgende Kapitel:

7.1 Die T-Fragewörter
7.1.1 Die Position der T-Wörter in Fragen

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