Fachrezension über Lakóta Wówaglaka von Martin Krueger

Fachrezension über Lakóta Wówaglaka - Die Sprach-CD von Martin Krueger

Entdeckt von Evelin Cervenkova - Lakota Oyate Information in (Ost)Deutschland.

http://www.amazon.de/review/R2X930U94TQHGJ/ref=cm_cr_pr_viewpnt#R2X930U94TQHGJ
 
Kein einziger native speaker! Und Fehler. 17. Januar 2007 
 
Von  southdakota "southdakota" 

Beim Anhören war ich platt: kein einziger Lakota-Muttersprachler ist auf der CD zu 
hören! Stattdessen hört man den deutschen Buchautor und z.T. seine Schüler 
reden. In seinem Buch schreibt er, Lakota-Muttersprachler besucht zu haben. Warum wurden 
dann keine Lakota ans Mikro gelassen?? 
 
Ich habe noch keine Sprach-CD gekauft, auf der so verfahren wird. Als Käufer bin ich
ziemlich enttäuscht, denn ich kenne englische Lakota-Sprachkurse mit Muttersprachlern 
und muss sagen, es liegen Welten zwischen ihrer Aussprache und der auf dieser CD. 

Bei einer CD zum Buch war zu erwarten, dass die Fehler der sehr vereinfachten Aussprache-
Erklärungen im Buch auch hier zu hören sind - so ist es denn auch. Ob Akademiker 
oder Laie: ich denke jede(r) möchte eine Sprache so lernen, wie sie nun einmal 
gesprochen wird. Vorführungen wie z.B. der dem k nachgestellte Atemlaut, auf der CD 
mit einem Zischen artikuliert, dürften jeden Lakota verwundern. 
 
An einer Stelle fühle ich mich auf den Arm genommen. Da heißt es, die korrekten
Aussprachearten der Konsonanten k, p und t könne nur durch Kontakt mit native speakern 
vor Ort erlernt werden . Genau dafür kauft man aber die CD: um die korrekte Aussprache 
vorgeführt zu bekommen! (Nebenbei bemerkt: andere Lakota-Sprachkurse erklären 
diese Konsonanten problemlos.) 
 
Genügend Raum dafür wäre auf der CD gewesen, 80 Min. passen auf eine CD. Mit
kaum 42 Min., von denen etwa 5 Min. auf einen Gesang des Autors verfallen, ist diese CD 
dagegen unnötig sparsam geraten. Nur ein geringer Ausschnitt aus den Büchern 
wurde vertont: die einzelnen Laute (fehlerhaft), ein paar (Frage-)Wörter und wenige 
Floskeln, ansonsten wurden einfach die Texte der Lektionen vorgelesen, ohne weitere Übungen. 
 
Das entspricht kaum moderner Sprachdidaktik. Der Autor hat zudem ein (teilweise extrem) 
langsames Sprechtempo, er hätte seine Sätze zusätzlich im normalen Tempo 
aufnehmen sollen. So machen es auch andere Sprachkurse, bei denen man sich so Schritt 
für Schritt an reelle Sprech- und Hörgeschwindigkeiten gewöhnt. 

Fazit: Warum diese CD kaufen, wenn es wesentlich bessere mit Lakota-Muttersprachlern gibt, 
bei denen man sich zudem keine Fehler einübt? Preis-Leistungs-Verhältnis leider völlig 
ungenügend.

Profi Meinung über Lakóta Wówaglaka von Martin Krueger

Entdeckt von Evelin Cervenkova - Lakota Oyate Information in (Ost)Deutschland. http://www.amazon.de/review/R1N876PZMIXQHE/ref=cm_cr_pr_viewpnt#R1N876PZMIXQHE Leider nicht empfehlenswert – gravierende Fehler 13. Dezember 2005 Von Ein Kunde Die größte Schwäche dieses Buchs ist leider gleichzeitig die Basis der Sprache: die Aussprache. Diese ist hier so vereinfacht und fehlerhaft dargestellt, dass man sich – was schade ist bei dem Aufwand, den es kostet, eine solche Fremdsprache zu lernen – leider von Anfang an Fehler eintrainiert, ohne es zu merken. Das "a" im Lakota ist keineswegs generell lang auszusprechen wie, laut Autor, im deutschen "Vater", das "l" wird im Lakota eben nicht "wie im Deutschen" ausgesprochen, und warum im deutschen Wort Taube das "T" weich, im Wort "Tasse" aber hart sei, wird das Geheimnis des Autors bleiben (es gelingt ihm nicht, ein weiches "t" zu erklären, das zwischen dem deutschen "t" und "d" liegt – es hängt mit der Aspiration zusammen), ebenso, wie man das Lakota–"K'" ausspricht, das schlicht als abgehackter Laut "erklärt" wird. Dass zur Umschrift der Aussprache das "I" erst als "I" angegeben ist, es dann im Buch aber plötzlich als "ie" auftaucht, ist missverständlich und hätte einer Erklärung bedurft, usw. usf.. Manch andere kleine Fehler werden für die Sprachpraxis keine weiteren Folgen haben, aber man fragt sich, wie es angehen kann, dass jemand, der laut Buchrücken Deutsch und Englisch zumindest studiert hat, z.B. davon spricht, dass das deutsche "ich" einen Kehllaut enthalte (S. 20)? Eine besondere Didaktik benutzt das Buch nicht und ist damit weit entfernt von aktuellen Entwicklungen in der Sprachvermittlung. Die Lektion beginnt mit einem abgedruckten Dialog, danach folgt Grammatik. Oft findet sich die Zwischenüberschrift "Übung", aber dann folgt meist nicht das, was man unter einer Übung versteht, manchmal sogar nur Wortlisten. Es gäbe noch einiges andere zum Buch zu sagen, aber um es kurz zu machen: ich kann es für ein korrektes und im Endeffekt frustrationsfreies Erlernen der Sprache einfach nicht empfehlen – sehr schade! Der Autor schreibt in seinem Buch, er hatte "selten die Gelegenheit die Sprache aktiv anzuwenden" – eine denkbar schlechte Voraussetzung, um eine fremde Sprache praktisch zu lehren. Wer sich ernsthaft mit Lakota beschäftigt, Linguistik bzw. Sprachen studiert oder mehrere Sprachen gelernt hat, dem wird dieses Manko im Buch deutlich auffallen. Dem Laien hingegen werden mangels Kontrolle die Fehler beim Lernen nach Kruegers Buch nicht auffallen. Dass, wie auf dem Buchrücken angegeben, die Texte des Buches vom "Holy Man" Cecil Cross geprüft wurden, sollte einen nicht zu sehr beeindrucken, denn es ist fraglich, ob er die deutschen (Aussprache–) Erklärungen und Übersetzungen verstehen konnte. Und warum muss ein "Holy Man" ein Sprachlehrbuch durchsehen? Das macht eher den Eindruck, das Buch stärker bewerben und ihm mehr Autorität verleihen zu wollen.

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